Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Optimistisch, zielorientiert, kreativ
Wie gestaltet sich Ihr beruflicher Werdegang? Welches waren und sind wichtige Stationen in Ihrem Leben?
Ich startete meine Laufbahn als Oecotrophologin 1995 als Diabetes- und Ernährungsberaterin an der Johann-Wolfgang- v. Goethe Universitätsklinik in Frankfurt.
Dort entdeckte ich meine Leidenschaft für „das nutzenorientierte Schreiben“ und den fachlichen Journalismus und setzte diese „Entdeckung“ als Chefredakteurin der Zeitschrift Diabetes Live (2001-2008) und später bei der Ernährungs Umschau (2008-2014) erfolgreich ein.
Ich engagierte mich ab 2014 in beruflichen Rollen der medizinischen Industrie (Produktmanagement, Marketing, Kommunikation, Medical) für ein besseres Leben und erfolgreiche Therapie von Menschen mit Diabetes.
Heute bin ich als Sr. Medical Affairs Manager der Dexcom Deutschland GmbH tätig, ein Unternehmen, dass Glukosesensoren (CGM) und technische Unterstützer für Menschen mit Diabetes als Pionier vor 25 Jahren in Deutschland etablierte und heute den Markt als Innovationsträger mit anführt.
Ich bin davon überzeugt, dass technische Helfer wie ein CGM (Continious Glucose Monitoring), in der erfolgreichen Behandlung von Menschen mit Übergewicht über den Prädiabetes bis hin zum insulinbehandelten Diabetes, eine essenzielle Rolle spielen.
Sie eröffnen nicht nur Menschen mit Diabetes und Stoffwechselerkrankungen, sondern auch Ernährungs- und Diabetesberater*innen neue Horizonte in der Beratung und Führung des/der Patient*in.
So bietet ein CGM Unterstützung und Gestaltungsspielraum zur Lifestylemodifikation sowie ein nachhaltiges Empowerment – und das immer individuell auf den Menschen angepasst zum größtmöglichen Nutzen.
Und das ist nur einer von vielen Gründen, der mich an technischen Interventionen in der Ernährungs- und Diabetesberatung begeistert.

Wussten Sie schon immer, dass Sie das machen wollten, was sie heute machen?
Als selbstbetroffener Mensch mit Diabetes war es schon immer mein Ziel, die Welt für alle Menschen mit Diabetes durch mein Handeln zu verbessern. Ich hatte in vielen beruflichen Rollen bisher die Gelegenheit an diesem Ziel festzuhalten und mich umfassend einzubringen, was mir viel Spaß macht.
Was mögen/schätzen Sie in Ihrem Beruf am meisten?
Ich mag besonders die Vielseitigkeit der Themen und die crossfunktionale Interaktion in meiner heutigen Rolle im Unternehmen und darf täglich erleben, wie technische Innovation im Leben von Menschen mit Diabetes einen Unterschied macht.
Das motiviert mich und treibt mich an, das Thema immer und immer wieder in der Fachwelt zu platzieren und für einen CGM-Praxistest zu werben.
Ich sehe mit Rückblick der letzten 25 Jahre der Diabetesbehandlung das heute unschätzbare Potenzial durch ein CGM im täglichen Management von stoffwechselerkrankten Menschen, dass alleine oder in Kombination mit weiteren technischen Helfern (Insulinpumpe, DiGA, KI, AID-System) die Therapie vereinfacht oder sogar schon erfolgreich automatisiert steuert.
Ein CGM als „coach in the pocket“ ermöglicht 24/7 einen Blick hinter die Stirn des Patienten und zeigt den Verlauf des Glukosestoffwechsels. Befindet sich der Patient außerhalb des „grünen Bereichs“ (so wird der Zielbereich benannt) erhält er aktive Hinweise zur Lifestyleintervention durch ein Biofeedback.

Das System sammelt auch in Kombination mit anderen technischen Helfern Daten (Insulindosen, Medikamente, Mahlzeiten (…), die Ernährungs- und Diabetesberater*innen eine schnelle und erfolgreiche Therapieintervention ermöglichen.
Es geht also in der Kombination und Einsatz von technischen Helfern immer um den Menschen und eine schnelle Intervention und Verbesserung seiner aktuellen Situation.
Diese Unterstützung bedeutet nicht nur für Menschen mit Diabetes eine umfassende Erleichterung im Alltagsmanagement ihrer Stoffwechselerkrankung, sondern auch für Ernährungs- und Diabetesberater*innen. – Das Thema fasziniert mich einfach jeden Tag aufs Neue.
Was würden Sie Studierenden Ihres Fachbereiches gerne als Tipp mit auf den Weg geben?
Das Oecotrophologie-Studium bietet eine facettenreiche Möglichkeit, persönliche Leidenschaften und Interessen in der Berufswelt zu leben. Es lohnt sich daher genauer hinzuschauen und sich auszuprobieren (z. B. in einem Projektstudium), um den besten Weg für sich selbst zu finden.