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Qualifizierungen des VDOE

Qualifizierungen des VDOE

Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und –therapie, dafür setzt sich der BerufsVerband unter anderem ein. Eine entsprechende Qualifizierung gewährleistet eine flächendeckend zuverlässige und fachkundige Betreuung von Patient*innen und Unterstützung Suchenden. Dies gilt es auch Stakeholdern im Gesundheitssektor zu vermitteln.

Um Mitglieder dabei zu unterstützen bietet der BerufsVerband ein vielseitiges Angebot an Qualifikationen und Weiterbildungen zur kontinuierlichen Fortbildung. Der Grundpfeiler ist seit 1994 das Zertifikat “Ernährungsberater/in VDOE”, welches die besondere fachliche Eignung dokumentiert, die durch die berufsbegleitende Weiterbildung erlangt wird.  Gleichzeitig ist das Zertifikat ein unentbehrlicher Baustein für die Anerkennung von und Zusammenarbeit mit Krankenkassen. Aktuell sind fünf Zertifikate für die Bezuschussung bzw. Erstattung von Kosten für Ernährungsberatung und/oder –therapie von den Krankenkassen anerkannt (DGE, QUETHEB, UGB, VDOE, VFED). Um mehr Transparenz für Verbraucher*innen über die unterschiedlichen Qualifikationen von Ernährungsfachkräften zu schaffen, hat der Koordinierungskreis „Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und Ernährungsbildung” eine Rahmenvereinbarung für die qualifizierte Ernährungsberatung und die Ernährungstherapie sowie für die Ernährungsbildung erarbeitet.

Die Entscheidung, wo man sich zertifizieren lässt, ist nicht zuletzt auch eine Kosten-Nutzen-Frage.“, so Manon Andrä, Ernährungsberaterin VDOE. Zur Relevanz des Zertifikats für ihren beruflichen Alltag, berichtet sie: „Ich hatte bislang verschiedene Tätigkeiten in der Ernährungsberatung und -therapie, war dabei aber immer angestellt. Von einigen Arbeitgebern wird das Zertifikat vorausgesetzt, damit die Kosten der Patient*innen für die Therapieleistung von der Krankenkasse bezuschusst werden. Auch heute (arbeite nicht mehr in der Beratung) ist das Zertifikat notwendig für meinen Arbeitgeber. Sprich: für den Bewerbungsprozess war es immer vorteilhaft, das Zertifikat zu haben. Es ist eine Zusatzqualifikation zum Studium, die oft gefragt ist.“

 

Für den Bereich Prävention hat der VDOE 2021 die “VDOE-Basisqualifikation Prävention – Ernährung” als eigenständige Qualifikation für Absolvent*innen der Oecotrophologie/Ernährungswissenschaften entwickelt. Diese kann bereits parallel zum Studium begonnen und auch als Grundstein für das Zertifikat „Ernährungsberater/in VDOE“ genutzt werden. 

Diesen Weg hat auch Dr. Antonie Post gewählt: „Als ich mich entschieden hatte, die Zertifizierung zur Ernährungsberaterin VDOE zu machen, konnte es mir nicht schnell genug gehen (das ist sehr typisch für mich). Die Basisqualifikation kam mir daher sehr gelegen, da ich mit meiner Qualifikation zu der Zeit nur zwei zusätzliche Seminare besuchen musste, um die Voraussetzungen dafür zu erfüllen.“ Ihr war zudem wichtig, sich von den vielen „Ernährungscoaches“, ohne fundierte fachliche Ausbildung, abzuheben. Da die Bezeichnungen „Ernährungsberater*in“ oder „Ernährungstherapeut*in“ in Deutschland nicht geschützt sind, war es ihr sehr ein besonderes Anliegen, so schnell wie möglich eine Zertifizierung von einer der anerkannten Organisationen zu erlangen. Auch Manon Andrä sieht den Schutz der Berufsbezeichnung und auch der spezialisierten und individuellen Ausbildung von Oecotropholog*innen als einen wichtigen Punkt an. Die Zugangsvoraussetzungen schaffen eine klare Abgrenzung zu unqualifizierten Ernährungsexpert*innen und sollten ihrer Meinung nach nicht aufgeweicht werden.

Rückblickend war es für Frau Dr. Post, auch wenn sie kurz nach der BQ die Voraussetzungen für die Zertifizierung beim VFED erfüllte, eine gute Entscheidung diese Qualifikation zu erlangen. Sie kommuniziert sowohl ihren Klient*innen, als auch den Krankenkassen bei der Übermittlung des Kostenvoranschlags immer beide Qualifikationen, um die Bekanntheit der BQ zu fördern. „Nicht alle Kolleg*innen wollen in die Therapie und daher finde ich es gut, dass der VDOE auch die Fachkräfte fördert, die in der Prävention und Gesundheitsförderung aktiv sein wollen.“

Für die BQ ist kein Nachweis von Berufserfahrung notwendig. Die Bewertungsgrundlage und Vergabe der BQ ist speziell an die gültigen „fachlichen Mindeststandards“ für die Anbieterqualifikation des Leitfadens Prävention des GKV-Spitzenverbandes angepasst.

Aufbauend bietet der VDOE Inhaber*innen der BQ oder eines der anerkannten Zertifikate als Ernährungsberater/in verschiedene Möglichkeiten der dokumentierten Spezialisierung in den Bereichen der Gesundheitsförderung oder der Ernährungstherapie.

 

Die VDOE-Zusatzqualifikationen (ZQ) dienen der Sichtbarmachung der Kompetenz sowohl gegenüber Klient*innen, Patient*innen als auch in der Zusammenarbeit mit Arbeit-/Auftraggeber*innen (z. B. Krankenkassen, Betriebe, Lebenswelten, Kliniken, Praxen). So nutzt beispielsweise Birgit Oelbüttel die ZQ Ernährungstherapie im Bereich Gastroenterologie, um ihre Spezialisierung in diesem Bereich nach außen, auf ihrer Website oder im Kontakt mit Ärzt*innen, zu kommunizieren. „Ich habe schon immer einen großen Teil an Patient*innen gehabt, die mit Magen- und Darmproblemen zu mir in die Praxis gekommen sind, so dass ich auf dem Gebiet bereits zahlreiche Fortbildungen besucht hatte. Die Möglichkeit der Zusatzqualifikation Gastroenterologie war dann nur noch der nächste Schritt für mich, um die Sache rund zu machen und dafür eine Qualifikation zu erhalten.“ Zum einen hat die ZQ ihr und ihrer Praxis im ernährungstherapeutischen Bereich noch einmal einen „ordentlichen Schub“ gegeben. Zum anderen hat sie die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema und der anschließenden Fallsupervision inhaltlich nach vorne gebracht. Dadurch fühlt sie sich in der ernährungstherapeutischen Begleitung ihrer Patient*innen sicher und fachlich sehr gut aufgestellt.

 

Die ZQ Ernährungstherapie kann man aktuell in den Bereichen Gastroenterologie oder Adipositas erlangen. Für die Gesundheitsförderung gibt es die ZQ für die Bereiche Betrieb oder Lebenswelt.

Die kontinuierliche Fortbildung ist bei den VDOE-Qualifikationen aktuell beim Zertifikat „Ernährungsberater/in VDOE“ sowie bei der BQ erforderlich. Die hierfür notwendigen Punkte können innerhalb von drei Jahren z. B. durch den Besuch von Seminaren, Tagungen, Kongressen oder Vorträgen gesammelt und eingereicht werden.  Die Prüfung der eingereichten Teilnahmebescheinigungen erfolgt im Anschluss durch die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle.  Hierfür nimmt der BerufsVerband gerne aus den Rückmeldungen der Interviewpartnerinnen auf, dass sich das Angebot an Fortbildungen stark weiterentwickelt hat und zukünftig auch weniger „klassische“ Themen, wie Selbstfindung, Agile Arbeitsmethoden, Nahrungsergänzungsmittel berücksichtigt werden sollten. Zur Gewährleistung der Qualität werden nur Seminare mit erfahrenen Akademiker*innen als Referent*innen und auch nur wissenschaftlich anerkannte Inhalte und Disziplinen für das Zertifikat anerkannt.

 

Allerdings können im Rahmen der Nachqualifizierung bis zu acht der 50 Punkte aus Inhalten stammen, bei denen über den Tellerrand geschaut wird wie z. B. Seminare zur Traditionellen Chinesischen Medizin.  

 

Für die persönliche Weiterentwicklung und den Lernerfolg ist von Bedeutung, dass Fortbildungen aus Interesse und nicht aus Punkte-Not heraus gebucht werden. Für das Seminarangebot 2023 konnten bereits neue Referent*innen mit neuen Themen gewonnen werden, wodurch hoffentlich die Interessen der Teilnehmenden großflächig bedient werden.

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