Dr. Benjamin Seethaler – Institut für Ernährungsmedizin & Prävention, Universität Hohenheim

Dr. Benjamin Seethaler – Institut für Ernährungsmedizin & Prävention, Universität Hohenheim

Wie gestaltet sich Ihr beruflicher Werdegang? Welches waren und sind wichtige Stationen in Ihrem Leben?

Nach dem Abitur 2010 war ich für ein Jahr beim Rettungsdienst. Danach studierte ich in Halle (Saale) Ernährungswissenschaften im Bachelor & Master und war dabei für ein Erasmus-Jahr in Valencia. Im Anschluss an den Master habe ich an der Uni Hohenheim promoviert (Ernährungsmedizin / Prof. Bischoff) und bin dort seit dem Abschluss 2022 als Postdoc tätig. Alle Abschlüsse waren dabei wichtige Stationen, an deren Ende ich mir wieder neu überlegen musste, was ich machen möchte. Mein Bauchgefühl hat mich aber immer gut geleitet und ich bin sehr glücklich, wie alles gelaufen ist.

Wussten Sie schon immer, dass Sie das machen wollten, was sie heute machen?

Dass ich Wissenschaftler werden könnte, habe ich mit Sicherheit nie gedacht. Ich wusste zwar schon früh, dass ich mich für Naturwissenschaften interessiere (ich bin auch deshalb auf ein biotechnologisches Gymnasium gegangen), aber dass wissenschaftliches Arbeiten interessant ist, habe ich erst später gemerkt. Konkrete Berufswünsche hatte ich nie. Nach meinem Zivildienst wäre ich um ein Haar bei der Berufsfeuerwehr gelandet – die Zusagen fürs Ernährungswissenschaften-Studium und die Feuerwehr kamen zeitgleich. Warum es letztendlich das Studium wurde, kann ich gar nicht sagen – manchmal überlege ich, wie das Leben als Berufsfeuerwehrmann geworden wäre, aber ich bin froh, dass ich mich für das Studium entschieden habe.

Was mögen/schätzen Sie in Ihrem Beruf am meisten?

Das Arbeiten an meinem Institut an der Universität ist sehr abwechslungsreich. Praktische Arbeiten wie Lehre, klinische Studien mit Betreuung der Proband*innen und Laborarbeiten wechseln sich ab mit eher theoretischen Arbeiten wie Anträge und Paper schreiben. Da mir alles davon Spaß macht, schätze ich diese Abwechslung sehr. Auch die Arbeit mit Studierenden, die zu uns für Praktika und/oder Abschlussarbeiten kommen, macht mir Spaß.

Was würden Sie Studierenden Ihres Fachbereiches gerne als Tipp mit auf den Weg geben?

Der Abschluss in Ernährungswissenschaften (und ähnlichem) öffnet einem viele Türen in viele Richtungen. Meine Freunde und ehemaligen Kommilitonen sind in den verschiedensten Bereichen gelandet. Dazu zählen “Klassiker” wie Forschung, Qualitätssicherung und Rezeptentwicklung in der Industrie, Ämter, Start-Ups und Beratungsjobs. Aber eben auch Marketingabteilungen bei großen Lebensmittelfirmen oder Jobs bei bekannten Unternehmensberatungen.

 

Mein Tipp ist also: Macht euch bewusst, dass man mit dem Studium in viele Richtungen gehen kann und versucht über Praktika/Infoveranstaltungen/etc. Einblicke in verschiedene Bereiche zu bekommen, um euren eigenen Weg zu finden.

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Verfasser*in: Dr. Benjamin Seethaler

Der Ernährungswissenschaftler Dr. rer. nat. Benjamin Seethaler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ernährungsmedizin & Prävention der Universität Hohenheim in Stuttgart. In seiner Forschungsarbeit untersucht er das Zusammenspiel von Ernährung, Darm-Gesundheit und Prävention von chronischen Erkrankungen.